30. APRIL BIS 30. OKTOBER 2016

NEUE RESIDENZ
MOZARTPLATZ 1
5010 SALZBURG

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ÖFFNUNGSZEITEN
Di–So 9–17 Uhr

Einlass bis spätestens eine halbe Stunde vor Schließzeit!


Bischof. Kaiser. Jedermann. 200 Jahre Salzburg bei Österreich

Von 30. April bis 30. Oktober 2016 erhalten BesucherInnen im Rahmen einer Ausstellungstrilogie einen Einblick in die wechselvolle Geschichte Salzburgs – vom reichen Fürsterzbistum über Kriege und wechselnde Herrschaftsverhältnisse bis zum heutigen Tag. Im Rahmen der Ausstellungen „Schatzkammer Salzburg“, „Erzähl‘ mir Salzburg“ und „Am Schauplatz“ werden früher in Salzburg befindliche Kostbarkeiten, Exponate aus dem eigenen Sammlungsbestand des Museums sowie Installationen und Videoanimationen Salzburger Fotokünstler gezeigt.
Die Ausstellungstrilogie auf drei Ebenen legt den Fokus auf unterschiedliche Aspekte Salzburger Kunst- und Kulturgeschichte und hat das bedeutsame Jahr 1816 zum Ausgangspunkt. BesucherInnen dürfen sich auf eine Salzburger Zeitreise der besonderen Art freuen. Es werden neben besonders beliebten Exponaten aus dem Sammlungsbestand des Salzburg Museums auch Objekte zu sehen sein, die nach rund zweihundert Jahren das erste Mal nach Salzburg zurückkehren. Alle drei Sonderausstellungen sind thematisch in sich geschlossen. Die Landesausstellung bildet das Herzstück aller Veranstaltungen und Projekte rund um das Jubiläumsjahr „Salzburg 2016“.

   

SCHATZKAMMER SALZBURG

Salzburger Kostbarkeiten kehren zurück 
Über die Jahrhunderte hinweg sammelten die Salzburger Fürsterzbischöfe im Sinne barocker Repräsentation umfangreiche hoch qualitative Bestände an Gemälden und Grafiken, Möbeln und Porzellan, Mineralien, Waffen und Münzen, Büchern und Skulpturen an. Vieles davon wurde eigens für Salzburg angefertigt und war Teil der sakralen Salzburger Pretiosen und weltlichen Kostbarkeiten. Die Salzburger Fürsterzbischöfe gaben bei angesehenen Künstlern Arbeiten in Auftrag: Elfenbeinschnitzereien, Objekte aus Bergkristall, Steinbockhorn, Goldarbeiten oder Gemälde – all diese Gegenstände gehörten zum Inventar der Schatzkammer bei Hofe und dienten der Repräsentation. So entstanden in Salzburg beispielsweise grandiose Objekte aus Bergkristall. Das Herausragende an dieser Ausstellung ist die Zusammenstellung der Objekte: Es handelt sich dabei um Exponate aus allen Epochen sowie von unterschiedlichen Materialitäten. In der Frühen Neuzeit verstanden sich die damaligen Regenten selbstverständlich als persönliche Eigentümer dieser Reichtümer und so war es keine Seltenheit, dass im Kriegsfall sämtliche Schätze in die nächstbeste Residenz verfrachtet wurden. Die Exponate erzählen ihre eigene Geschichte und werfen Fragen auf: Welche Bedeutung hatten sie primär und wie sind sie entstanden bzw. nach Salzburg gekommen? Die Ausstellung „Schatzkammer Salzburg“ in der Kunsthalle im Untergeschoß der Neuen Residenz hat die Absicht, bei BesucherInnen ein historisches Bewusstsein für den einstigen Reichtum und Stellenwert Salzburgs innerhalb Europas zu wecken.

   

ERZÄHL MIR SALZBURG 

Eine Ausstellung über Salzburger Kunst- und Kulturgeschichte(n)
Die Sonderausstellung „Erzähl‘ mir Salzburg!“ rückt Ereignisse und Personen aus zwei Jahrhunderten in den Fokus und liefert damit Einblicke in Salzburgs Kunst- und Kulturgeschichte. Alle erzählten Geschichten haben ihren Ausgang zwischen 1816 und 2016: Zugleich reichen sie weit in die Vergangenheit zurück oder sie hatten weitreichende Folgen für die Zukunft. BesucherInnen erhalten – von Raum zu Raum und von Thema zu Thema wandernd – die Möglichkeit, sich aus ungewöhnlichen Blickwinkeln und anhand unterschiedlicher Erzählweisen Salzburg und seiner Geschichte anzunähern.

Die zwölf Historien und Histörchen im Überblick
Wahrlich Sagenhaft! Salzburger Sagenwelt und ihr Verhältnis zur Geschichte
Spurensuche in der Vergangenheit – Salzburg entdeckt seine Geschichte und erzählt seine Legenden
„Stille Nacht! Heilige Nacht!“ – Was ein Lied erzählt und über seine Zeit verraten kann
Schubert liebt Haydn. Haydn liebt Mozart – ihn bald die ganze Welt.
Unter dem Protektorat der Kaiserin-Witwe Caroline Auguste
„Heimatland ist Heilig Land“ – Zeitschnitt 1916: 100 Jahre Salzburg bei Österreich“
Zurück in die Zukunft: Salzburger Utopien der Zwischenkriegszeit
Salzburg und der Nationalsozialismus. Das schwere Erbe der Geschichte.
Wotruba und Thorak: Ein Salzburger Gipfeltreffen besonderer Art
Kunst im Zeichen des Kalten Kriegs – oder wie in Salzburg die „kulturbolschewistische Atombombe“ gezündet wurde
Zwei Tage angesichts des Wolkenküchenbergs“ (Peter Handke) – literarische und filmische Salzburgbilder
Das Museum im Museum: „Erzähl mir Salzburg! Reci mi Salzburg! Bana söyle Salzburg!“

   

AM SCHAUPLATZ

Salzburger Geschichte in aktuellen Bildern
Der Zeitraum 1797 bis 1816 ist – bezogen auf die konkrete Salzburger Geschichte – eine weitgehend bilderlose Zeit. So etwa gibt es kaum Bilder von Ereignissen, Gefechten und Schlachten im Umfeld der Stadt oder über die mehrfache Besetzung des Landes durch ausländische Truppen. Orte, die während dieser Epoche Schauplatz wichtiger Begebenheiten waren, sind für Salzburg heute nicht mehr von Relevanz: Ihre Bedeutung für die Geschichte Salzburgs geriet in Vergessenheit. Für die Sonderausstellung „Am Schauplatz“ haben sich zeitgenössische Fotokünstler der Galerie Fotohof an acht ausgewählte Orte begeben und holen sie anhand von Videoanimationen und Installationen in die Landesausstellung. 

Acht Orte mit weitreichender Bedeutung für Salzburg
Die Villa Manin steht für den Friedensvertrag von Campo Formio (1797), der das Ende eines selbstständigen Erzstifts Salzburg erstmals offiziell festschrieb. Die Schlacht am Walserfeld im Jahr 1800 läutete den Beginn einer Epoche der Besetzungen, Plünderungen und unterschiedlichen Herrscher ein. Das Schloss Mirabell steht hierbei exemplarisch für einen Ort der durch die geänderten Zeitumstände eine jeweils neue Funktion erhielt. Die Stadt Mühldorf am Inn war, obwohl seit Jahrhunderten zu Salzburg gehörig, das erste Gebiet, das vom ehemaligen Erzstift 1802/1803 abgetrennt wurde. Die Alte Residenz war nicht nur für Jahrhunderte der Wohnsitz des Fürsterzbischofs, sondern auch das Machtzentrum des alten Salzburgs. Im Schloss Schönbrunn wurde im Jahr 1805 jener Vertrag (Frieden von Preßburg) von Napoleon unterzeichnet der Salzburg erstmals zu Österreich brachte, aber hier wurde auch im Vertrag von Schönbrunn im Jahr 1809 die Abtrennung Salzburgs festgeschrieben. Am Pass Lueg kämpften 1809 Salzburger Schützen nur anfangs erfolgreich gegen bayrische und französische Truppen. Und am heutigen Hildmannplatz vor dem Neutor empfingen im Juni 1816 die Bewohner der Stadt Salzburg den neuen Herrscher Kaiser Franz I. von Österreich.

 

Kuratoren:
Dr. Christian Flandera
Mag. Werner Friepesz
Mag. Barbara Hagen-Walther
Dir. Dr. Martin Hochleitner
Mag. Peter Husty
Dr. Ernestine Hutter
Dr. Raimund Kastler
Dr. Wilfried Kovacsovics
Dr. Gerhard Plasser
Mag. Urd Vaelske
Dr. Holger Wendling

Salzburg Museum